ASW 28 – Schnieker Segelflieger von Jamara

ASW 28 – Schnieker Segelflieger von Jamara

Der Einstieg in den Modellflugsport war noch nie so einfach wie heute. Für Beginner, die noch nicht viel über das Thema Modellflug wissen, ist ein Fertigmodell in Schaumbauweise immer eine gute Wahl. Diese sind in der Regel robust aufgebaut und besitzen eigenstabile Flugeigenschaften. Mit der ASW 28 bietet Jamara ein sehr interessantes Modell an, in dem fast alles für den Einstieg in das faszinierende Hobby Modellflug enthalten ist. Das ARTF-Modell kommt fertig ausgerüstet, mit montiertem Brushlessantrieb inklusive Regler, Klappluftschraube, Spinner und allen Servos beim Modellflieger an. Des ­weiteren gehört zum Paket eine vier-Kanal-FM-Fernlenkanlage sowie ein 2s-LiPo-Akku mit 1.000 Milliampere­stunden Kapazität und das dazugehörigen Ladegerät. Leider fehlte die Betriebs- und Montageanleitung, ­was zwar für einen erfahrenen Modellbauer kein Problem ­darstellt, einem Beginner jedoch Probleme bereiten ­könnte. Nicht im Lieferumfang enthalten sind die für ­den Sender nötigen acht Mignon-Batterien oder Akkus. Das geschäum­te Modell ist aus einem Material mit dem Namen EP-Por gefertigt, das vergleichbare Eigenschaften wie EPP aufweist.

Zusammengesteckt
Die Montage des Modells beschränkt sich auf wenige Handgriffe. Zuerst wird das profilierte Höhenleitwerk angeschraubt. Die Tragflächenhälften schiebt man an­­fangs auf dem Rohrholm nur zu drei viertel zusammen, um noch die Querruderkabel in den Rumpf einführen ­­zu können. Abschließend verbindet man danach die Querruderkabel mit dem bereits im Empfänger steckenden Y-Kabel. Aufgefallen ist, dass die Querruderservos ­in den jeweiligen Flächenwurzeln verbaut sind und die Querruder über einen Umlenkhebel angesteuert werden. Dieser ist mit einem großen Deckel verschlossen, der leider aus dem Profil-Verlauf hervorsteht und abzuschleifen ist. Der Flugakku sollte in der Akkuschale befestigt werden, damit er im Flug nicht aus dem Modell fallen kann. Nach dem Einschalten des Senders kann man den Akku mit dem Regler verbinden. Hierbei bitte unbedingt auf die Leerlaufstellung des Gashebels achten! Außerdem sollten die Neutralstellung und Wege der Ruder überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden. Nach dem Aufstecken der Kabinenhaube kann es dann auch schon in die Luft gehen.

Leicht und locker
Der Erstflug fand, wie auf den Bildern zu sehen, an einem ruhigen kalten Wintertag über geschlossener Schneedecke statt. Da in meinem Baukasten leider keine Bauanleitung enthalten war, legte ich nach meinen Erfahrungen den Schwerpunkt etwas vor den Rohrholm, um für den Erst­flug auf der sicheren Seite zu sein. Also Motor an und ­­mit einem leichten Schubs wurden die gerade einmal 535 Gramm Gewicht in ihr Element gebracht. Der eingebaute kleine bürstenlose Außenläufer zieht das Leichtgewicht mit völlig ausreichender Kraft in den stahlblauen Himmel. So falsch kann der Schwerpunkt also nicht liegen. Das Modell wirkt trotz der gut 2 Meter Spannweite recht zierlich. Die schmalen Tragflächen fallen durch die für eine ASW 28 charakteristischen, hochgezogenen Winglets auf, die zwar etwas labil erscheinen, von der Funktion her gab es bisher jedoch noch nichts zu bemängeln.

Die Fluggeschwindigkeit ist nicht zu hoch und somit für Fluganfänger gut beherrschbar. Bei höheren Geschwindig­keiten beginnen sich die Tragflächen jedoch ein wenig nach unten durchzubiegen, ein Hotliner möchte die Kleine also nicht sein. Ruppiges Wetter ist aufgrund der geringen Masse bestimmt auch nicht das Metier dieser ASW 28. Wie von Jamara versprochen sind Loopings und Turns kein Problem, doch sollte man es damit auch nicht übertreiben, da sich die Flächen hierbei stärker durchbiegen ­als das wachsame Auge erlaubt. Ist der Motor abgestellt, geht es in den reinen Segelflug über. Nun kann der Schwer­punkt genauer erflogen werden. Dazu drückt man das Mo­­dell an und beobachtet, wie es sich weiter verhält. Bäumt es sich stark auf, ist der Flieger zu kopflastig. Bleibt der Segler jedoch in seiner Flugbahn weiter nach unten oder unterschneidet das Modell gar, ist der Schwerpunkt zu weit hinten. Doch bei der ASW konnte nichts dergleichen festgestellt werden, wir haben also gut geschätzt!

Gleiter
Auch im Segelflug zeigt sich die Kleine nur von ihrer besten Seite. Das Kreisflugverhalten ist ordentlich und ­aufgrund der geringen Flächenbelastung kann man die ASW 28 auch sehr langsam fliegen. Der geschlossenen Schneedecke wegen konnten die Thermik-Eigenschaften bislang leider noch nicht getestet werden, jedoch kleinere Hangaufwinde nahm die ASW 28 sehr willig an und setzte sie in Höhe um. Dieses Verhalten lässt sich somit auch auf das Thermik-Ansprechverhalten übertragen. Mit dem mitgelieferten Akku sind Flugzeiten je nach Wetterlage von 15 bis 30 Minuten problemlos zu realisieren.

Beginnerfreundlich
Für Einsteiger in die Modellfliegerei bietet das Komplettset der ASW 28 von Jamara bis auf die Senderbatterien alles Notwendige, um ohne Hürden abheben zu können. Die mitgelieferte FM Fernsteuerung im 35-Megahertz-Band verfügt zwar nur über Servo-Reverse, also die Möglichkeit die Laufrichtung der Rudermaschinen umzukehren, ist aber ansonsten für dieses Flugzeug ausreichend. Durch das hochwertige RC-Equipment in Verbindung mit den guten Flugeigenschaften erhält man ein optisch ansprechendes fast fertiges Modell, mit dem jeder sofort Startklar ist.

Bilanz
Die ASW 28 von Jamara ist ein wirklich elegantes Modell, das sich aufgrund seiner Ausstattung und der guten Flugeigenschaften optimal für Einsteiger eignet. Sie hebt sich fantastisch vom Einerlei der Schaumwaffel-Segler ab. Und das Auge fliegt ja bekanntlich mit. Nicht nur deshalb werden auch Profis ihre wahre Freude an dem Segelflug-Modell haben.