Faltbare Reisedrohne ­Mantis Q von Yuneec

Faltbare Reisedrohne ­Mantis Q von Yuneec

Sorglos-Pakete sind das Beste, was einem passieren kann. Eines in erstklassiger Qualität schnürte Yuneec mit dem ­Mantis Q. Als faltbare Reisedrohne angekündigt ist sie noch viel mehr als das. Filmen in 4K, lange Flugzeiten, handliches Format und einfache Bedienung per Gesten- oder Sprachsteuerung sind nur einige ihrer Keyfeatures.

Selfiedrohnen, damit hat mal alles angefangen, mittlerweile stehen die kleinen, handlichen Quadrokopter mit integrierter Kamera für mehr als die reine Selbstdarstellung. Sie sind fester Bestandteil des Reise-Equipments geworden und halten in Bildern und Filmen Ereignisse der schönsten Zeit des Jahres aus spannenden Perspektiven fest. Reisedrohnen erfüllen aber auch bei kleineren Freizeit-Abenteuern immer öfter die wichtige Aufgabe, besondere Momente des Privatlebens dauerhaft festzuhalten. Und dass man die kompakten, praktischen und technisch bestens ausgestatteten Kameradrohnen obendrein auch für semiprofessionelle Filmprojekte nutzen kann, steigert ihre Wertigkeit nochmals. In dieser begehrten, heiß umkämpften Drohnen-Klasse hat Yuneec mit dem ­Mantis Q einen echten Profi in den eigenen Reihen, der sich technisch, praktisch und preislich im Mitbewerberumfeld ganz vorne einreiht. Warum der ­Mantis Q ein Highscorer ist, lässt sich leicht erklären.

Vollausstattung
Yuneec bietet den ­Mantis Q in zwei vollausgestatteten Sets im Handel an, die sich lediglich in der Anzahl der beiliegenden Akkus unterscheiden. Ein Starterpaket mit einem Akku und eine Extended-Version mit drei Flugakkus plus Transporttasche. Bei versprochenen 33 Minuten Flugzeit, die man mit Rücksicht auf ein langes Akkuleben auf 25 bis 28 Minuten reduzieren sollte, kann man bereits mit dem preiswerteren Starterset direkt loslegen. Für Reiselustige lohnt sich die Mehrinvestition ins 3er-Pack, um durch Akkuwechsel flexibler zu bleiben.

Zum Lieferumfang gehören außerdem eine Ladestation für maximal drei Akkus inklusive Netzteil und verschiedener Stecker – was auf Reisen besonders praktisch ist – ein Satz Ersatzpropeller, eine SD-Karte, ein Handsender und eine Kurzanleitung. Bei Letzterer leistet sich Yuneec „vielleicht“ die einzige Schwäche: Die „textlichen“ Ausführungen sind schlicht zu kurz geraten. Für diese Kritik erntet man bei der Generation YouTube allerdings nur Kopfschütteln. Tutorial-Videos auf Deutsch ersetzen das klassische Handbuch und da hat Yuneec erstklassige Arbeit geleistet. In sieben kurzen, unterhaltsamen, sehr gut umgesetzten Einzelvideos präsentiert man alle Möglichkeiten des ­Mantis Q. Umfassend informiert gelingt der Erstflug damit wie aus dem Lehrbuch.

Entfalte dich
Handtellergroß zusammengefaltet und mit 480 Gramm ein Leichtgewicht passt der ­Mantis Q einschließlich der noch kleineren, leichteren Fernsteuerung locker in jeden Tagesrucksack oder eine Handtasche. Klappt man die vier Auslegerarme mit den integrierten Brushless-Motoren und bereits verschraubten Propeller aus, nimmt die Drohne so viel Platz wie ein DIN A4-Blatt ein. Als Start- und Landeplatz reicht eine kleine, ebene Fläche aus.

Zum Fliegen erforderlich ist ein aktuelleres Smartphone, auf dem sich die kostenlose Yuneec Pilot-App installieren lässt. Sie ermöglicht erst den Zugriff auf die vielfältigen Funktionen des ­Mantis Q und gestattet Änderungen an allen Einstellungen in Bezug auf die Kamera, Flugmodi oder Sicherheitsfeatures. Verfügbar ist die App für Android- und iOS-Mobilgeräte. Für Erstere gehört zum Verbinden mit dem Sender ein kurzes USB-Kabel zum Lieferumfang. Beim Verwenden eines iPhone ist dessen Ladekabel zu nutzen. Platz findet das Smartphone in einer stabilen Halterung, die fester Bestandteil des schmalen Handsenders ist.

Los geht‘s
Drohne entfalten und sicher aufstellen, dann Sender einschalten und dessen Antennen ausklappen, anschließend Smartphone am Sender befestigen, mit dem Kabel am Sender verbinden und einschalten, jetzt die Yuneec-App aufrufen und den integrierten QR-Code-Scanner aktivieren, als Nächstes die Drohne einschalten, den seitlich angebrachten Code mit dem Smartphone scannen, Bestätigung abwarten und Drohne wieder abstellen. Auf dem Display erscheint das Kamerabild und onscreen eingebettet relevante Daten. Zum Fliegen ist lediglich der „Startbutton“ zu drücken und ein Sicherheits-Slider zu betätigen, dann begibt sich der ­Mantis Q automatisch in eine Höhe von gut einem Meter über den Boden.

Gesteuert wird der ­Mantis Q über die beiden Steuerknüppel des Senders. Absolut easy und selbst für unerfahrene oder wenig geübte Piloten ist das ein leichtes Unterfangen. Zum automatischen Landen befindet sich ebenfalls ein entsprechendes Icon auf dem Display oder man nutzt die Return-Home-Funktion, die sowohl als Icon auf dem Display als auch als „echter“ Button im Sendergehäuse integriert ist. Steuerbefehle setzt die Drohne umgehend um und düst schon mal mit Verve davon. Geübte Steuerkünstler kommen spielerisch leicht mit dem ­Mantis Q zurecht und dirigieren diesen sicher durch alle Flugmanöver. Dabei entwickelt die kleine Drohne respektable Geschwindigkeiten. Wer keine oder wenig Erfahrung mitbringt, der sollte sich ein paar Akkuladungen Zeit zum Kennenlernen nehmen.

Um die Agilität der Drohne einzuschränken, bietet sich das Fliegen im Angle-Mode an. Mit bis zu 72 Kilometer in der Stunde trumpft der ­Mantis Q im Sport-Mode auf. Im ­Manual-, Phone- und IPS-Mode ist das Tempo wieder deutlich reduziert. IPS steht für Indoor-Positioning, wenn also kein GPS- oder Glonass-Satelliten-gestütztes Fliegen möglich ist. Dabei hält der ­Mantis Q über im Gehäuseboden integrierte Sensoren sicher die vom Piloten gewählte Höhe. Eine immer exakte Fluglagestabilisierung ist über die interne Kreiselsensorik gewährleistet. Zu jedem Zeitpunkt, indoor und draußen bei böigem Wind, lässt sich die Drohne sicher und stressfrei steuern oder hält präzise an einem vorgegebenen Punkt in der Luft die Position. Das hat Yuneec exzellent hinbekommen.

Zeig mir die Welt
Der ­Mantis Q ist für Entdecker wie geschaffen. Ob für die lange Weltreise oder das spannende Mikro-Abenteuer nächstes Wochenende, die faltbare Reisedrohne erweitert den Horizont und ermöglicht neue Perspektiven. Um Freizeiterlebnisse als Bild mit maximal 13 Megapixel Auflösung oder in einem 4K-Film festzuhalten, implementierte Yuneec eine Reihe praktischer Features in die Flugsoftware. Über diese gelingt eine clevere Steuerung für einmalige Fotos oder kinoreife ­Filmaufnahmen outdoor.

Bewährt haben sich bekannte Flug­modi wie Journey oder POI. Sie lassen sich einfach und direkt über die Yuneec-App auswählen sowie aktivieren. Bei POI – Point of Interest – fliegt der ­Mantis Q in einer vom Piloten vorgegebenen Höhe und Distanz im Kreis um ihn selbst oder einem definierten Ort herum; das ergibt fantastische Rundumsichten. Journey gestattet spektakuläre, kinoreife Aufnahmeflüge vom Piloten weg und/oder zu ihm hin, und zwar unter Vorgabe eines Distanzpunkts. Komplettiert wird das Repertoire an Flugautomatiken durch zwei intelligente Tracking-Modi. Entweder folgt die Drohne dem Sender oder fliegt diesem in einer zuvor festgelegten Distanz voraus. Alle vier intelligenten Steuermodi funktionieren beim ­Mantis Q perfekt. Als Nutzer ist allerdings immer auf ein freies Flugfeld zu achten, denn über eine Hinderniserkennung verfügt der Kopter nicht.

Mantis, wach auf!
Der ­Mantis Q ist ein wahrer Alleskönner, denn Yuneec erweiterte die Flugsoftware um einige topaktuelle Features, von der andere faltbare Reisedrohne nicht mal zu träumen wagen. Neben einer sehr gut funktionierenden Gestensteuerung mit den Händen und einer im Nahbereich (1 bis 4 Meter) tadellos funktionierenden Gesichtserkennung – einmal Lächeln und die Kamera schießt ein Foto – hört der Kopter auch aufs Wort.

Über definierte Sprachbefehle führt die Drohne Kommandos des Piloten umgehend aus. „Mantis, wach auf!“ aktiviert sie. Mit „Start!“ steuert sie beispielsweise im Journey-Mode den voreingestellen Punkt an. „Mach ein Foto“ oder „Aufnahme starten/stoppen“ sind für die Kamerasteuerung gedacht. Als Pilot muss man einzig die Kurzbefehle genau kennen und klar aussprechen, was mit etwas Übung gut gelingt. Man fühlt sich an „Siri“ oder „Alexa“ erinnert, die uns im Alltag in verschiedensten sprachgesteuerten Online-Geräten immer häufiger begegnen. Yuneec geht mit diesem Feature einen riesigen Schritt vorwärts in Richtung Zukunft.

Alles safe
Soeben erstellte Fotos oder Videos lassen sich direkt aus der Drohne heraus über die Yuneec-App aufs Smartphone laden oder über verschiedene Social Media-Kanäle wie Facebook, WhatsApp, Twitter und Instagram teilen. Reiseerlebnisse unmittelbar an Daheimgebliebenen zu vermitteln, ist nur eine Frage der mobilen Internetverbindung.

Um sicherzugehen, nicht in gesperrten Flugzonen zu starten, implementierte Yuneec eine „No-Fly-Zone“-Funktion in der Software. Die verhindert ungewollte Flüge in gekennzeichneten, bekannten Sperrgebieten. Möchte man darüber hinaus auch den Flugkorridor einschränken, ist die integrierte Geofence-Option hilfreich. Sie gestattet, den Flugraum in der maximalen Breite beziehungsweise Länge und in der Höhe abzugrenzen, beispielsweise zwecks Einhaltung lokaler Vorgaben in Bezug auf den maximal nutzbaren Luftraum. Und sollte vor lauter Flugbegeisterung doch einmal der Blick auf den schwindenden Energievorrat des Akkus abhanden kommen, sorgt die Bordelektronik für den unmittelbaren Heimflug des ­Mantis Q. Yuneec betreibt wirklich einen vorbildlichen, hohen Aufwand für ein immer sicheres Flugerlebnis.

High Quality
Zuhause angekommen, darf man sich über hochwertige Fotos und Videos freuen. 16 Gigabyte an Speicherplatz bietet die ab Werk mitgelieferte Mikro-SD-Karte, die seitlich am Koptergehäuse eingeschoben und damit leicht zugänglich sowie austauschbar ist. Videos zeichnet die um -90 bis +20 Grad horizontal schwenkbare Gimbal-­Kamera in einem Bildwinkel von etwa 117 Grad auf. Das ist kein extremer Weitwinkel, erlaubt aber dennoch eine große Rundumsicht.

Einwandfreie, unverwackelte, weil elektronisch bildstabilisierte Videos zeichnet der ­Mantis Q in Full HD (1.920 × 1.080 Pixel) auf. In 4K steht diese spezielle Bildstabilisierung nicht zur Verfügung, was im Einzelfall auch sichtbar wird, dafür steigert sich die Auflösung ums Vierfache. Fotos entstehen mit einer maximalen Bildgröße von 4.160 × 3.120 Pixel. Klassische Einstelloptionen wie ISO, Belichtungszeit, Weißabgleich und einiges mehr kann man nach individuellen Vorlieben über die Yuneec-App ändern oder den optimal arbeitenden, internen Belichtungsautomatiken vertrauen. Bei Sonnenschein gelingen Fotos mit perfekter Schärfe und Farbwiedergabe. Kontrastunterschiede meistert der CMOS-Foto-Chip sehr gut. Mit 1/3,06-Zoll-Sensorgröße gerät er bei schwachen Lichtbedingungen zwar an seine Grenzen und Rauscheffekte werden bei Vergrößerung von Fotos erkennbar, aber alles in einem normalen, gängigen Bereich. Absolut überzeugend ist die Videoqualität. Bei Sonnenschein gelingen ausgezeichnete Aufnahmen. Das Ergebnis in Schwachlichtumgebung ist überraschend gut. Damit lassen sich beispielsweise auch qualitativ ansprechende Indooraufnahmen drehen. Kurzum: was auch immer man mit dem ­Mantis Q foto- oder video­dokumentieren möchte, macht er mit.

Ich packe meinen Koffer und nehme mit den Mantis Q von Yuneec. Wer diese Entscheidung trifft, nimmt ein Sorglos-Paket mit in den Urlaub. Die faltbare Reisedrohne ist leicht und kompakt sowie unkompliziert zu bedienen. So kann man die schönste Zeit des Jahres in vollen Zügen genießen, einmalige Erlebnisse festhalten und sich später wieder zuhause über fantastische Fotos sowie Filmaufnahmen freuen. Diese Kameradrohne ist der ideale Reisebegleiter und mehr.

Fazit von Mario Bicher


­Mantis Q von Yuneec
www.yuneec.com
Preis: ab 499,– Euro
Gewicht: 480 g
Abmessungen: 168 × 96 × 58 mm (LBH, gefaltet)
Flugakku: 3s-LiPo, 2.800 mAh
Senderakku: 1s-LiIon, 3.000 mAh
Senderreichweite: 800 m
Betriebstemperatur: 0 bis 40°C
Kamerasensor: 1/3,06 Zoll CMOS
Auflösung Foto: 4.160 × 3.120 Pixel
Format: JPG oder JPG+DNG
Auflösung Video: 3.840 × 2.160 Pixel, 30fps oder 1.920 × 1.080 Pixel, 30fps
Videoformat: MP4 / MOV
Brennweite: 117°, entspricht 21,5 mm KB
Yuneec-App: iOS 9.0 oder höher, Voice Control ab iOS10, ohne Internetverbindung ab iOS11. Android 5.0 oder höher, Voice Control nur mit ­Internetverbindung