Multimeter 7in1 von Staufenbiel

Das Messen von Strom und Spannung des Antriebs sowie des Akkuzustands ist für jeden Elektroflug-Piloten wichtig. Staufenbiel hat mit dem neuen Multimeter 7in1 ein universelles Messgerät im Programm, das noch einiges mehr auf dem Kasten hat. Den Namen Multimeter trägt das kompakte Gerät zu Recht, denn es gestattet die Messung von Strom, Spannung, Leistung, Akku-Innenwiderstand, Zellen­spannungsdifferenz, Temperatur und Drehzahl. Funktionell betrachtet ist es fast ein elektrischer Alleskönner. Doch wie sieht es in der Praxis aus? Anschlüsse und Bedienung Zum Lieferumfang gehören zweimal zwei Anschlusskabel für die elektrischen Messungen von Antrieben, ein Kabel zur Innenwiderstandmessung und ein Temperatursensor. Die Anschlüsse für die elektrischen Antriebsmessungen sind mit goldbeschichteten 6-Millimeter-Buchsen aus­gestattet. Je nach Betriebsart erfolgt die Betriebs­span­nungsversorgung aus dem angeschlossenen Antriebsakku oder man schließt einen Akku über das Balancer-Kabel an das Multimeter an. Das Gerätegehäuse ist aus Kunststoff. Die Bedienung erfolgt über lediglich drei Tasten, und zwar eine für Einstellung der Betriebsart, eine Zurück-Taste sowie eine Bestätigungstaste. Den Tasten fällt in den Menüs die Aufgabe zu, Parameter anzuwählen, zu verändern und den Wert zu bestätigen. An diese Mehrfachfunktion muss man sich erst mal gewöhnen – eine Plus-Minus-Taste zum Verändern der Parameter wäre hier wünschenswert gewesen. Akkutest Nach der Auswahl der Betriebsart „Battery Check“ erfolgt zunächst eine Abfrage über den angeschlossen Akkutyp. Das Multimeter kann sowohl LiPo- als auch LiFe- und LiIon-Akkus ausmessen. Maximal lassen sich Akkus mit bis zu acht Zellen anschließen. Angezeigt werden alle ­einzelnen Zellenspannungen, die Differenzspannung der größten und kleinsten Spannung, die Restkapazität sowie der Balance-Status. Die Angabe der Restkapazität basiert auf der Zellenspannung und ist daher Prinzip-bedingt nicht sehr genau, da sich die Zellen unterschiedlich ver­halten. Den Wert sollte man also mit gebotener Vorsicht betrachten – das gilt nicht nur für das Multimeter, sondern auch für andere Produkte mit gleichem Messverfahren. Die Ergebnisse der Spannungen selbst sind sehr exakt. Die Ausgabe der Differenzspannung erfolgt mit einer Auf­lösung von 10 Millivolt, die der einzelnen Zellen­spannungen auf ein Millivolt genau. Die Messung des Innenwiderstands erfolgt über ein spezielles Kabel, das am Akkueingang mit einem 6-Millimeter-Stecker angeschlossen wird. Die beiden Pins auf der Akkuseite werden dann zur Messung in das Balancer-Kabel gesteckt. Die Angabe des Werts erfolgt in Milliohm. Eine Vergleichsmessung mit einem anderen Gerät ergab, dass die Messung auf +/- ein Milliohm genau ist. Zur Leistungsmessung wird das Multimeter zwischen Antriebsakku und Regler eingeschleift. Angezeigt ­werden der aktuelle Strom und Spitzenstrom, die aktuelle Spannung und Leistung sowie die Spitzenleistung, die verbrauchte Energie in Wattstunden und die entnommene Kapazität in Amperestunden. Bei der Messung dürfen bis maximal 80 Ampere durchs Gerät fließen. Das ist für die meisten Elektrofluganwendungen ausreichend. Die Mes­sung selber ist nicht nur für Antriebssysteme interessant. Über die Peak-Funktion lassen sich auch die Spitzenströme von Servos ermitteln. Wenn man Empfänger und Servos nicht übers BEC, sondern mit einem Empfängerakku betreibt, dann muss man jedoch ein individuelles Set von Adapter­kabeln anfertigen. Servo-Tester Servos lassen sich automatisch testen, indem im Auto-Modus das Servo zwischen den beiden Endstellungen 700 und 2.000 Mikrosekunden zyklisch hin und her gefahren wird. Im manuellen Modus kann man mit dem Drehrad eine gewünschte Impulslänge in Mikrosekunden angeben und das Servo manuell verstellen. Die Funktion ist von Vorteil, wenn man beispielsweise Servos ohne Empfänger im Modell in Ruhelage oder in eine Endstellung bringen möchte. Vielfalt Die Messung der Drehzahl erfolgt über den integrierten optischen Sensor. Damit ist das Vermessen auf Propeller beschränkt, da man bei Impellern nicht nah genug an die Blätter kommt. Klasse ist, dass neben der aktuellen auch die Spitzenumdrehungszahl ausgegeben wird. Die Temperaturmessung erfolgt über einen Wärmesensor, der über eine gewisse Trägheit verfügt. Bei Temperatur­messung von Motoren oder Reglern lässt sich die Temperatur daher erst nach einigen Sekunden messen. Die letzte im Mode-Menü wählbare Betriebsart dient zur Errechnung des Schubs, den ein Propeller produziert. Über die gemessene Drehzahl sowie der Eingabe der Blattan­zahl, des Propellerdurchmessers, und des Propeller-Effekti­vitäts­koeffizienten (CF) wird dann der Schub berechnet. Voraus­setzung ist aber natürlich, dass man den CF des Pro­pellers auch kennt. Die CFs vieler wichtiger Propeller sind im Handbuch des Multimeters angegeben. Bilanz Der Preis des Multimeter 7in1 liegt bei knapp 60,– Euro. Dafür bekommt man ein Gerät, das eine ganze Reihe von wichtigen Messungen gestattet. Abgesehen von der etwas trägen Temperaturmessung erfolgen alle anderen Messungen schnell und mit sehr hoher Präzision. Das Gerät ist handlich und im Alltag immer einsatzbereit.