Ufo 8# Walkera – Mini-Quadrokopter von Trendtraders

Ufo 8# Walkera – Mini-Quadrokopter von Trendtraders

1984 war Stanley Kubrick in seiner Fortsetzung des Films „2001 – Odyssee im Weltraum“ schon viel weiter. In „2010 – Das Jahr in dem wir Kontakt aufnehmen“ eroberte die Menschheit bereits das Weltall und baute selbstständig denkende Maschinen, die autark flogen. Ok, vielleicht war der gute Stanley damit etwas vorschnell, doch wir sind auf dem Weg – zumindest was unser Hobby betrifft.Denn das Walkera Ufo 8# von den trendtraders steuert sich in gewisser Weise auch selbst. Es stabilisiert sich über drei Gyros, die im Heading-Hold-Modus arbeiten. So sagt der Pilot dem Quadrokopter nur „Nicke leicht nach vorn“. Den Rest, die äußeren Einflüsse und die Beibehaltung des Winkels erledigt das Ufo.

Eine neue Dimension
Nun sind wir im Jahre 2010, dem Jahr, „in dem wir Kontakt aufnehmen“ – mit dem neuen Ufo 8#. Dieses ist komplett flugfertig mit Akku, Ladegerät, 2,4-Gigahertz-Fernsteuerung und sogar ein paar Ersatzteilen. Eines vorweg: diese werden auch gebraucht. Der kleine Quadrokopter wiegt gerade mal 40 Gramm und ist 230 x 230 Millimeter groß. Mit diesen Daten ist er absolut wohnzimmertauglich und besitzt durch die Rotorringe so gut wie kein Zerstörungs-Potenzial. Als Energiespender dient ein einzelliger LiPo mit 400 Milli­amperestunden Kapazität, der rutschfest und komfortabel zugänglich in einem Käfig unter der Hauptplatine sitzt.

Das Interessanteste am Aufbau sind die Rotoren. Diese bestehen aus je vier Blättern, die paarweise über Schlag­ge­lenke miteinander verbunden sind. Eine einfache und gleichzeitig geniale Idee. Denn durch diese Mechanik ­stabilisiert sich das Ufo zusätzlich und entlastet die Elektronik. Doch genau dieses Detail ist auch der Schwach­­punkt des Kleinen, denn bei harten Aufschlägen brechen sie leicht. Der Kluge baut vor und bestellt sich deshalb gleich Ersatzrotorblätter mit. Kleiner Tipp am Rande: Mit einem kleinen Magneten am Schraubendreher findet die winzige Schraube viel leichter ihren Weg in den Blatthalter.

Vier gewinnt
Für die Neutralisierung der Schwerkraft sorgen vier Bürstenmotoren. Diese treiben über ein Untersetzungs­getriebe jeweils einen Rotor an. Die Treiblinge sind lediglich in ihre Motorhalter gesteckt und können daher bei Bedarf auch schnell ausgetauscht werden. Die Ausleger bestehen aus CFK-Rohren, die in einem leichten aber stabilen Kunststoff-Chassis sitzen und in ihrem Inneren die Kabel für die Elektromotoren führen. Die Rotorwellen be­­­­­wegen sich spielfrei und leichtgängig in winzigen Kugellagern. Eigentlich erstaunlich, wie viele bewegliche Teile in dem kleinen Ufo verbaut sind. Größere und um ein Vielfaches teurere Quadrokopter besitzen bis auf die Motoren überhaupt keine Mechanik. Die Flight-Control-Einheit besteht aus einer Platine, die mit vier Schräubchen am Chassis befestigt ist.

Die Fernsteuerung sendet im 2,4-Gigahertz-Band, wodurch Doppel-Kanalbelegungen und Frequenz-Absprachen passé sind. Über die Abstrahlleistung oder das Sendeverfahren klärt die recht informative Bedienungsanleitung leider nicht auf. Doch selbst an der Sichtgrenze ist immer noch ein voller Empfang gewährleistet. Ausgeliefert wird das Set in Mode 2, doch der Umbau auf Gas rechts (Mode 1) ist innerhalb von fünf Minuten erledigt. Nur die Steuerrichtungen müssen noch mittels der Dip-Schalter auf der Rückseite des Senders angepasst werden.

Das Einschaltprozedere ist etwas gewöhnungsbedürftig, denn bei jedem Einschalten findet ein erneuter Bindungs­prozess statt. Das Flackern der Akku-Anzeige zeigt den Bindungs-Modus an. Eine Bewegung der Steuerknüppel schließt diesen ab, weshalb die Steuerknüppel während des Ansteckens des Akkus tunlichst in Ruhe gelassen werden sollten. Auf der Platine des Ufos sitzen zwei kleine LED, die während des Einschaltvorgangs unterschiedlich blinken. Erst wenn diese dauerhaft leuchten können die Rotoren gestartet werden.

Schwerelos
Man möchte es fast nicht glauben, wenn das kleine Ding plötzlich absolut stabil in der Luft steht. Einfach „Pitch“ geben und die Gesetze der Schwerkraft scheinen aufge­­hoben. Im Grunde steuert sich das Ufo wie ein ganz ­normaler Heli, beziehungsweise Koaxialhub­schrauber, nur eben ausschließlich durch die Drehzahl­veränderung der Rotoren. Nick, Roll und Gier – alle Achsen lassen sich präzise steuern. Sehr präzise sogar, So hat man inner­halb kürzester Zeit Vertrauen in das kleine Schwebchen gefasst und düst quer durchs Wohnzimmer.

Steht mehr Platz zur Verfügung, kann man das Ufo 8# auf Warp-Geschwindigkeit bringen. Flog man zuvor noch nie Quadrokopter, sieht es etwas kurios aus, wenn das Fluggerät mit einer Anstellung von zirka 30 Grad in einem Affenzahn quer durch die Halle düst. Bei Vollgas tritt übrigens die einzige Situation auf, bei der man etwas vorsichtig sein sollte: Gibt man zu viel Pitch, kann es passieren, dass ein Motor bereits auf Höchstleisung läuft und deshalb nicht mehr ausgleichen kann. Ein Absturz ist dann die Folge. Hier tritt der einzige echte Unterschied zwischen einem normalen Heli und dem Ufo 8# auf, denn beim Hubschrauber kann man bedenkenlos in der Kurve Pitch stehen lassen. Doch mit entsprechender Erfahrung fliegt man völlig sorgen- und absturzfrei.

Obwohl der Quadrokopter sehr gut die Fahrt beibehält und spurtreu seine Bahnen zieht, zeigen die schwenkbar gelagerten Rotoren ihre stabilisierende Wirkung und richten das Fluggerät langsam wieder auf. Dies ist geschwindigkeitsabhängig. Fliegt man zu schnell, nimmt das Ufo die Nase hoch und bremst augenblicklich. Das ist jedoch nicht weiter gravierend, die Elektronik gleicht alles aus. Ein Überschlag oder Flip ist in keinem der vielen Flüge vorgekommen. Nach acht bis zehn Minuten Flugzeit ist der Akku leider schon leer und es dauert zirka eine dreiviertel Stunde bis er wieder vollgeladen ist. Schade eigentlich, da muss auf alle Fälle ein zweiter Akku her.

Bilanz
Seit der Kontaktaufnahme mit dem Walkera Ufo 8# von trendtraders ist nichts mehr so, wie es einmal war. Dynamisches Fliegen im Wohnzimmer, Umkreisen der Kaffee-Kanne in der Küche oder Beschleunigungsrennen im Flur – der Kleine macht einfach nur Spaß. Der Quadrokopter fliegt eigenstabil und er lässt sich exakt steuern. Die Qualität, die Flugeigenschaften und das Konzept überzeugen auf ganzer Linie.